Manchmal sagen Bilder mehr als Worte - auch wenn die Möglichkeit der Manipulation bei Bildern besteht ist es immer noch wichtig wer diese Bilder macht und veröffentlicht.
Dieses Video wurde von der internationalen Grenzschutzorganisation Frontex veröffentlicht , da ist man als neutraler Beobachter eher geneigt, ihnen glauben zu schenken als wären sie von irgend welchen obskuren Figuren aus der politisch Szene gedreht worden. Das Video im Beitrag mit noch mehr Infos ...
„Frontex“ ist der Name der EU-Agentur, die den Grenz- und Küstenschutz der EU-Mitgliedsstaaten koordiniert. Frontex ist somit für die Kontrolle der EU-Außengrenzen zuständig. Der Name der Agentur ist vom französischen frontières extérieures abgeleitet. Nun sind Frontex-Beamten bislang eher nicht mit öffentlicher Kritik an Migrationsideologen wie Juncker, Merkel oder evangelischen Kirchentagsveranstaltern in Erscheinung getreten. Frontex war bislang auch nicht bekannt dafür, dem politisch-medialen Missbrauch des Begriffes „Flüchtling“ oder einem irreführenden Diskurs über „Seenot“-Situationen etwas entgegenzusetzen. Womöglich ändert sich dies aber nach und nach, einhergehend mit der wachsenden Bedeutung von Frontex. Schon der kuriose Sitz dieser EU-Grenzschutzagentur in Warschau verheißt eine gewisse mentale Distanz zum Brüsseler Todesstern, die klarem Denken nur zuträglich sein kann. Im Osten des europäischen Kontinents mochte man nie begreifen, weshalb beliebig große Wellen des buchstäblich zig-millionenfachen Überschusses an auswanderungswilligen jungen Afrikanern in Europa angesiedelt werden sollen – und das auch noch unter dem Falschetikett „Flüchtlinge“, vollalimentiert durch unsere Regierungen. Am vergangenen Wochenende hat der offizielle Twitterkanal von Frontex ein anderthalbminütiges Video veröffentlicht, das Angela Merkel wahrscheinlich als „nicht hilfreich“ bezeichnen würde. Der Frontex-Twitterer verwendet konsequent sachlich und nüchtern den korrekten Oberbegriff „Migrant“ statt „Flüchtling“ (im Englischen: „migrant“ statt „refugee“). Schon angesichts dieser faktentreuen Sprache dürfte deutschen Journalisten der Atem stocken: Wo bleibt da das obligatorische „Flüchtlings“-Framing, in dessen Rahmen Regierungskritik abzulaufen hat?
Höchst interessant ist die Beobachtung, die Frontex vor drei Tagen im Mittelmeer machte. Die Grenzschutzorganisation beobachtete einen Fischkutter, der ein altes, leeres Holzboot im Schlepp hatte. Zunächst wohl mehr aus Neugier blieben die Frontex-Leute mit der Kamera bei dem Boot und erstellten ein recht eindrucksvolles Video. Es eignet sich also hervorragend als didaktische Einheit, um dem Typus des „Refugees welcome“-Grölers und der „Fridays for Future“-Mitläuferin die Realität näherzubringen. Frontex-eigene Luftaufnahmen dokumentieren in dem Video, wie Schlepper auf offener See ihre Klienten von einem Fischdampfer in ein eigens mitgeschlepptes leeres Holzboot umsteigen lassen. Dann machen sich die Schlepper davon. So wird künstlich „Seenot“ erzeugt. Und die Schlepperklienten, die sich auf das Boot zwängen, warten auf den entscheidenden Weitertransport nach Europa, den man hierzulande immer nur „Seenotrettung“ nennt. Für Frontex ist dieser Vorgang die typische Vorgehensweise auf der Mittelmeerroute: ein »Mutterschiff« schleppt ein zunächst leeres, kleines Boot mit sich, auf hoher See werden dann die »Flüchtlinge« von den Menschenschmugglern in das kleine Boot verfrachtet, ihrem Schicksal sich selbst überlassend. Die Menschenschmuggler machen kehrt Richtung Nordafrika, um dort den nächsten Schwung »Flüchtlinge« an Bord zu nehmen. Dabei weiß jeder, der es wissen will: Die fragliche „Seenotrettung“ ist nur deshalb nötig, weil „Seenot“ in Erwartung dieser „Seenotrettung“ künstlich und systematisch von Kriminellen erzeugt wird. Und die „Seenot“ wird einzig deshalb künstlich erzeugt, weil die „Seenotrettung“ im Mittelmeer immer einen Personentransport nach Europa beinhaltet – nicht etwa die ethisch angemessene und durchaus realisierbare Wiederherstellung des Ausgangszustands, also den Rücktransport nach Afrika. Seht selbst:
Im Folgenden eine Übersetzung des Mitteilungsstranges, mit dem Frontex auf Twitter das eigene Video kommentierte:
"Augenblick mal. Warum schleppt dieser Fischdampfer ein leeres Holzboot auf hoher See??? Frontex-Experten, die ihn aus der Luft erspähten, vermuteten schon, weshalb. Und tatsächlich tauchte nach wenigen Stunden ein steter Menschenstrom von unter dem Fischdampfer-Deck auf und begab sich auf das kleinere Boot. Als sich 80 Leute [auf dem Holzboot] zusammengequetscht hatten, zog der Fischdampfer schnell davon. Das Migrantenboot begann daraufhin langsam Kurs auf die italienische Insel Lampedusa zu machen.
Dies war eindeutig der Fall eines „Mutterschiffs“, das Kriminelle verwenden, um eine große Migrantengruppe über das Meer in Richtung ihres Ziels zu befördern, bevor sie diese auf ein kleineres Boot umladen. Ein Frontex-Flugzeug und eine Frontex-Drohne beobachteten den Fischdampfer und das Boot mit [den] Migranten mehrere Stunden lang; sie setzten dabei sowohl italienische und maltesische Behörden als auch @EUNAVFORMED_OHQ [EU-Militäroperation im Mittelmeer]in Kenntnis.
Laut Frontex verfolgte die italienische Küstenwache dann den Fischdampfer und nahm sieben Menschenschmuggler darauf fest. Das Boot mit den afrikanischen Migranten wurde in italienischen Gewässern abgefangen („intercepted“). Über die Insassen wird nicht mehr mitgeteilt. „Beachten Sie“, schloss Frontex vorerst seine Anmerkungen, „wie wenige der Leute, die sich in das vollbesetzte Holzboot quetschten, Rettungswesten hatten, als sie ganz alleine mitten im Meer zurückgelassen wurden.“
Eine der interessantesten Informationen zum Vorfall reichte Frontex am gestrigen Montag nach. Die meisten der Migranten im Holzboot stammen demzufolge aus drei Ländern. Es sind, in der vom Frontex-Twitterer mitgeteilten Reihenfolge: Bangladesch (!!), Libyen und Marokko (!). Daraus mag jeder seine eigenen Schlüsse ziehen.
Manchmal sagen Bilder mehr als Worte - auch wenn die Möglichkeit der Manipulation bei Bildern extrem groß ist. Wenn aber die Bilder von der internationalen Grenzschutzorganisation Frontex veröffentlicht werden, ist man als neutraler Beobachter eher geneigt, ihnen glauben zu schenken als wären sie von irgend welchen obskuren Figuren aus der politisch linken Szene gedreht worden. Das Fischerboot fuhr mit dem Holzboot im Schlepp konstant Richtung Norden, bis es auf hoher See plötzlich stoppte. Wie auf Kommando ergoss sich von dem Fischkutter ein beachtlicher Strom Menschen auf das Holzboot. Als sich etwa 80 Personen, so Frontex, in dem kleinen Boot drängelten, kappte der Kutter das Seil und machte kehrte in Richtung Nordafrika. Das Holzboot mit seiner menschlichen Fracht tuckerte weiter Richtung Lampedusa.
In einer kombinierten Aktion von Frontex und italienischer Küstenwache wurden nach Auskunft der Staatsanwaltschaft mehrere Schlepper verhaftet. "Il Giornale" zeigt in einem Video, wie aus einem Fischkutter kurz vor Lampedusa "Flüchtlinge" umgeladen werden Nun ist „Il Giornale“ als besonders Lega und Salvini-freundlich bekannt (gehört zu Berlusconi), aber der Bericht über diese kombinierte Aktion von Frontex und italienischer Küstenwache ist schon interessant. Wenigstens neun Schlepper seien nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Agrigent verhaftet worden.
„Jetzt benutzen die Schmuggler Fischerboote, die die kleinen Boote bis an die Grenze der italienischen Hoheitsgewässer schleppen und dann Migranten zu diesen kleinen Booten überführen.“
, schreibt „Il Giornale“. Laut Auskunft des italienischen Innenministeriums würden alle wegen der Förderung der illegalen Einwanderung angeklagt.
„Die Operationen wurden von Staatsanwalt Luigi Patronaggio, Salvatore Vella und der Stellvertreterin Cecilia Baravelli koordiniert. Die Polizei identifiziert und verhört die Migranten. Inzwischen hat das Innenministerium bekannt gegeben, dass das Schiff beschlagnahmt wurde. (…) Die Situation wurde von der Staatspolizei auch dank eines von Frontex zur Verfügung gestellten Flugzeugs überwacht.“
Die sieben Schlepper an Bord des flüchtigen Mutterschiffes – sechs Ägypter und ein Tunesier – wurden festgenommen. Das Mutterschiff (Fischerboot) setzt die vorher unter Deck versteckten Migranten in das „Geisterschiff“, das Richtung Lampedusa weitergeschickt wird. Auf der Rückfahrt des Mutterschiffes Richtung Afrika schlagen die Ermittler dann zu. Laut „Il Giornale“ handelt es sich bei den abfangenden Schiffen um Schiffe der Guardia di Finanza.
Federico Fossi vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, UNHCR, in Rom unterstreicht: „In Wirklichkeit gehen die Anlandungen weiter. Sie sind nicht sichtbar. Aber es gibt sie in großer Zahl, vor allem auf Lampedusa, aber auch auf der östlichen Route, von Griechenland und der Türkei aus, dann vor allem nach Kalabrien und Apulien.“
Das UNHCR beobachtet seit einigen Wochen, dass die Menschenschlepper ihre Strategien verändern, nicht zuletzt in Libyen. Die Schlepper reagieren unter anderem auf die rigorose Linie der italienischen Regierung, so Fossi weiter: „Das Schließen der Häfen führt dazu, dass die Schlepper jetzt verstärkt Methoden nutzen, die es den Passagieren erlauben sollen, direkt ins Zielland zu kommen, ohne abgefangen zu werden.“
Eine der Methoden, auf die die Schlepper dabei verstärkt setzen, ist der sogenannte Mutterschiff-Trick. Er wurde vor über zehn Jahren schon von Ägypten aus genutzt, neuerdings – in etwas veränderter Form – verstärkt von den Schleppern in Libyen.
Der Trick besteht darin, zunächst die Flüchtlinge – meist sind es mehr als hundert – unter Deck eines etwas größeren Schiffes zu verstecken und mit diesem Schiff, auf dem von außen keine Flüchtlinge zu sehen sind, von Libyen unentdeckt in die Nähe der italienischen Hoheitsgewässer zu fahren.
Dort werden die Menschen dann meist in mehrere kleine Holz- oder Kunststoffboote gesetzt, die das Mutterschiff mitgeführt hat. In diesen erreichen sie dann die italienische Küste – oder werden zumindest in italienischen Gewässer von der Küstenwache abgefangen, die sie dann in einen italienischen Hafen bringen muss.
Zu den veränderten Schlepper-Strategien trage indirekt auch die erzwungenermaßen nur noch geringe Präsenz der Nicht-Regierungsorganisationen auf dem Mittelmeer bei, sagt das Flüchtlingshilfswerk. Schlauchboote würden seltener eingesetzt. „Schlauchboote können nur wenige Stunden unterwegs sein, vor allem wenn sie überfüllt sind, wie wir es häufig beobachtet haben. Die waren nur mühsam in der Lage, aus den libyschen Gewässern herauszukommen, wo dann die Nicht-Regierungsorganisationen bereit waren, den Migranten und Flüchtlingen zur Hilfe zu kommen“, sagt Fossi.
Da sich die politische Situation verändert habe, versuchten die Schlepper, sich diesen Veränderungen anzupassen.
Aktuell werden – außer mit der neuen alten Methoden der Mutterschiffe – Flüchtlinge und Migranten auch mit Jachten nach Italien geschleust.
In der Regel sind die derzeit von den Schleppern verwendeten Boote auch bei der Mutterschiff-Methode in besserem Zustand als früher. Aber aufgrund der kaum noch vorhandenen Präsenz der Rettungsschiffe der Nicht-Regierungsorganisationen sei die Gefahr zu sterben, trotzdem extrem hoch, sagt Fossi. Jeder sechste Flüchtling und Migrant, der versuche von Libyen nach Italien oder Malta zu gelangen, kommt laut UNHCR derzeit ums Leben. Auch mit den neuen Schleppermethoden bleibt die Überfahrt ein tödliches Risiko.